Der erste Pfannkuchen misslingt immer
Amaryllis Flamingo Amadeus
Ich muss jetzt schon lächeln. “Das wird doch wieder ein Pannenkuchen”, höre ich Jacqueline in meinem Kopf schon sagen. Sie kontrollierte immer meinen Newsletter. Und das ist wirklich nötig, denn ich tippe zu schnell und mache dabei zu viele Fehler. Zumindest sagen das die Frauen im Büro und meine Tochter Pien auch. Deshalb soll ich meine Texte immer kontrollieren lassen – damit aus dem ersten misslückten “Pannenkuchen” ein schöner “Pfannkuchen” wird. Ich habe noch nie jemanden Pannenkuchen sagen hören, immer nur Pfannkuchen, aber wenn man von einem Misserfolg spricht, passt das Wort Pannenkuchen doch eigentlich ganz gut. Das gefällt mir, das bringt mich zum Lächeln. Amaryllis Splash
Aber das stärkste Schmunzeln treibt mir die Erinnerung an den Besuch von Vlad und mir beim Amaryllis-Züchter Ben van Geest ins Gesicht. Aufgrund der großen Beliebtheit der Amaryllis schauten wir kurz bei ihm vorbei, um uns ein wenig einzudecken. Wir kamen zur Kaffeezeit an, ein gutes Timing, und in der kleinen, stets gemütlichen Kantine bei Ben und seinem Bruder Gerard herrschte ein ziemliches Treiben. Einer der Anwesenden war ein großer, gesprächiger und recht anständiger Mann. Ich konnte ihn nicht richtig einordnen, einerseits sah er für mich wie ein Gärtner aus, aber andererseits hatte er auch etwas zu Ordentliches an sich. Außerdem hatte er vor Ort was zu sagen, das spürte man, und er sah echt gut aus. “Carlos“, stellte ich mich freundlich vor. Es gab einen festen Händedruck, vor allem seinerseits. “Van Geest” (sorry, Vornamen vergessen), sagte er, “Ich bin der Bruder von Gerard und Ben und tatsächlich auch der Älteste und Weiseste. Immerhin sind das meine kleinen Brüder”. Er grinste sie an. “Ja, ich hab mir schon gedacht, dass du der Älteste bist!”, meinte ich und er wollte wissen, warum. “Na, das ist doch logisch, der erste Pfannkuchen geht immer daneben.” Ben und Gerard lachten laut auf. In der Kantine der Van Geest Familie ist es immer lustig.Zantedeschia ist vor allem bei Topfgärtnern eine beliebte Knollenpflanze
Diese Woche haben wir auch Dick Hoornsman, unseren Zantedeschia-Lieferanten, besucht. Wir kennen uns schon lange, haben früher häufiger zusammen in der Bar in De Zandloper abgehangen. Dick hat einen schönen Betrieb und liefert uns neben Zantedeschia auch Tulpen. Er hatte gerade begonnen, die ersten Zantedeschia für den Export nach Amerika vorzubereiten. Also haben wir auch kurz in der Halle vorbeigeschaut. Ich dachte, Sie würden sicher auch gerne mal einen Blick hinter die Kulissen eines modernen Zantedeschiaknollen-Betriebs werfen.
Selbst ich war überrascht, wie schön und modern diese Knollen verarbeitet werden. Lassen Sie es mich Ihnen zeigen. Hier verweilen die Knollen in einer Kiste. Sie wurden vor etwa 4 Wochen geerntet und anschließend langsam im Schuppen getrocknet
Hier müssen Sie genau hinsehen, das ist die Verarbeitungslinie. In der oberen linken Ecke sehen Sie die Kiste mit den Knollen im Sand, die ich Ihnen eben gezeigt habe. Ein Förderband bringt sie in das weiße Partyzelt, wo mit weichen Bürsten der Sand entfernt wird. Da es sehr staubig ist, wird ein Zelt über die Poliermaschine gestülpt, in dem der ganze Staub abgesaugt wird. Dann setzen sich die Leute hin, um die Knollen von den letzten Resten der Stiele zu befreien. Dann landen die Knollen auf der Waage. Jede Schale, in die eine Knolle kommt, wird gewogen. Im nächsten Schritt kippt die Maschine die Schale um, wenn sie den Ausgang mit der richtigen Größe oder in diesem Fall dem richtigen Gewicht erreicht hat. Die Knollen werden abschließend noch einmal auf Größe und eventuelle Beschädigungen überprüft. Nach der Kontrolle werden sie erneut gezählt, und zwar auf einer Zählmaschine, die ich auch noch nie arbeiten gesehen hatte. Oben auf dem Bild zeigt der Bildschirm ein Video, wie sich die Knollen unter der Maschine bewegen. Jedes Mal, wenn die Maschine glaubt, eine Knolle zu sehen, zählt sie sie. 189 hat sie bereits gezählt, Größe 16. Bei der 251. muss sie anhalten. Der Behälter wird gewechselt und sie beginnt mit dem nächsten Behälter. Am Ende liegen sie ordentlich in Kisten, bereit für den Versand an die Käufer Was sind das doch für schöne Knollen
Apropos Hightech, ich habe noch ein weiteres großartiges Bild für Sie, das mich auch ziemlich überrascht hat. Das ist in England, Cornwall, im Traktor von Richard, der Narzissen pflanzt. Das sieht doch fast schon aus wie das Cockpit einer Boeing Tripple Seven. Und dann noch der Chef am Handy... Auf dem Hof Varfell, auf dem Richard arbeitet, sind sogar drei dieser Traktoren im Einsatz. Insgesamt werden auf diesem Betrieb etwa 1500 Hektar Narzissen angebaut. Es handelt sich um eine dreijährige Kultur, so dass jedes Jahr etwa 500 Hektar gerodet und neu bepflanzt werden. Dies war der letzte Tag der Pflanzung, für die Männer war die Arbeit für dieses Jahr beendet. Ist diese ganze Modernisierung nicht einfach großartig?
Bekommen Sie jetzt nicht auch direkt Lust, Narzissen zu pflanzen? 😊 Es gibt noch ein paar schöne Narzissenzwiebeln in unserem Webshop. So, Zeit aufzuhören, bis nächste Woche!
Mit freundlichen Grüßen,
Carlos van der Veek