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Tagesgeburtstag

Als ich am Kaffeetisch im Land van Fluwel erzählte, dass der Titel des Newsletters ‘Tagesgeburtstag’ lauten würde, verstand kaum jemand, was ich damit meinte. Marian jedoch, eine jugendliche und doch ältere Dame, die früher bei uns als Barfrau gearbeitet hat und jetzt in Rente ist, setzte sofort ein breites Lächeln auf. Tagesgeburtstage sind das, was Rentner nach ihrem Arbeitsleben machen.

Arjen und eine seiner beiden Marianen

Ich erinnere mich noch gut an die Geburtstage unserer Mutter Wil. Während früher die Gratulanten eher am Abend oder Wochenende vorbeischauten, kamen sie während der Rentenzeit plötzlich um elf Uhr morgens mit einem breiten Lächeln und einem Blumenstrauß vorbei. Nicht immer ganz so lustig für die Kinder, die eigentlich zur Arbeit müssen, aber dann zum Barista ordiniert werden und auch den Kuchen schneiden sollen. Und wenn dann auch noch eine schöne, nicht zu feste Suppe mit leckeren Brötchen gereicht wird, kann man darauf wetten, dass sie nächstes Jahr noch früher kommen und länger bleiben.

Pflanzung
In Mutter Wils Haus waren sie zu elft; Papa hatte zehn Brüder und vier Schwestern. Wenn auch nur die Hälfte von ihnen kam, war es schon eine Herausforderung, ausreichend Stühle zu finden. Außer für Onkel Pete, der ging meist einfach nach draußen. Tante Francien hatte immer ihren eigenen Stuhl, auf dem sie gerne ein Glas Eierlikör löffelte. Nachbar Gert und Onkel Tom saßen immer in der Ecke des Tisches, wo sie sich über Onkel Theos Sparsamkeit lustig machten, was ihn zum Lachen brachte.

Im Frühjahr Bimmelbahn fahren im Land van Fluwel

Es war immer alles sehr gesellig, aber das wollte ich eigentlich gar nicht erzählen – bin ich doch schon wieder abgeschweift. Eigentlich wollte ich erzählen, dass unser Bruder Arjen letzte Woche seinen Overall für immer ausgezogen hat. Nach mehr als 40 Jahren Arbeit - und seinen Geburtstag jetzt auch tagsüber begehen kann.

Arbeit zwischendurch, Bau eines Wintergartens

Mein Bruder Arjen war bei uns in der technischen Abteilung tätig. Er begann sein Arbeitsleben als Traktorfahrer für seinen Freund Jan Jaap Hoogland, der damals ein Bauunternehmen in unserer Straße gründete. Aber nachdem Arjen genug Kilometer auf dem Traktor zurückgelegt hatte, kam er zu uns. Arjen kann wirklich alles, und wenn man so jemanden im Unternehmen hat, hält man ihn natürlich auf Trab. “Sollten wir vielleicht einen Schuppen bauen?” Arjen geht ans Werk. “Wir müssen Narzissen anpflanzen” Arjen pflanzt und erntet. “Wie wäre es mit einer Windkraftanlage?” Arjen regelt. “Die Scheune könnte ausgebaut werden” Arjen schreitet zur Tat. “Lass uns ein Land van Fluwel starten” Arjen ist vorne mit dabei. “Jetzt vielleicht noch eine Solarwiese? Und Hotelzimmer für unsere Saisonarbeiter? Die Installation einer Stromleitung? Den Bau eines Gewächshauses für Narzissen? Und wir haben da hinten auch noch eine Panne...” Arjen arrangierte alles und sorgte dafür, dass alles klappte.

Nachdem wir den Land van Fluwel Erlebnispark eröffnet hatten, sahen wir Arjen immer seltener in der großen Blumenzwiebel-Halle. Er war immer zu Stelle, wenn es darum ging, Narzissen auszugraben und zu pflanzen, aber ansonsten hat Arjen das Land van Fluwel so ziemlich im Alleingang zu der fantastischen Attraktion gemacht, die es heute ist.

Der dunkle Tunnel des Barfußpfads

Der Bau des Aussichtsturms im Land van Fluwel

Der Spielteich nimmt Gestalt an

Ups, der Teich hat etwas übertrieben... ich rufe mal Arjen an

Blumenzwiebeln pflanzen in der Nähe der Terrasse

Ausheben eines Grabens im Barfußpfad

Jetzt, wo ich nochmal alles Revue passieren lasse, stelle ich fest, dass es tatsächlich ziemlich außergewöhnlich ist, was er alles geleistet hat. Vor allem in unserem Erlebnispark Land van Fluwel kann man überall sehen, was Arjen mit seinen Kenntnissen und Fertigkeiten gebaut hat.

Dann waren wir in den letzten Wochen auch sehr mit Narzissen beschäftigt. Nachdem die Blumenzwiebelausstellung 'Lentetuin Breezand' nach Corona nicht mehr so richtig in Gang gekommen war, organisierten etwa ein Dutzend Blumenzwiebelzüchter, oft zusammen mit ihren Nachbarn oder anderen Züchterkollegen, kleinere Blumenausstellungen bei sich zu Hause, um ihre Produkte zeigen zu können. Fluwel war auch mit vier anderen Züchtern im Betrieb von A.C.M. Smit am Korte Belkmerweg in 't Zand vertreten.

Natürlich fragen Sie sich jetzt, warum man noch nie davon gehört hat? Nun, das ist nicht ungewöhnlich. Es hören meist nur wenige Besucher davon, aber in der Blumenzwiebel-Branche sind diese Ausstellungen sehr bekannt und praktisch jeder, der mit Blumenzwiebeln zu tun hat, kommt, um sich die Blumen anzuschauen. Es gibt viel Neues zu sehen, ist sehr informativ und macht vor allem Spaß.

Auch im Blumenzwiebelhandelszentrum Bollenoord in 't zand gab es viel zu sehen

Auf einer Messe können Händler natürlich nicht anders, als zu handeln. Rechts: Blumenzwiebelvertreter Marcel Noppen teilt sein Wissen mit einigen jungen Züchtern

So – und jetzt ist Zeit, sich wieder unseren Blumen zu widmen. Bis nächste Woche.

Mit freundlichen Grüßen

Carlos van der Veek